Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika, 205
111. Zuckerrohr-Pflanzung. Das in allen feuchten Tropenländern verbreitete Zuckerrohr ist unseren
Getreidearten verwandt. Es wird 4 m hoch. Sein Stengel ist etwa 5 cm dick. Die Blätter werden vor
der Ernte entfernt, die zuckerarmen Spitzen abgeschnitten und dann die Stengel, das „Rohr", abgehauen,
in die Fabrik geschafft, ihr Saft zwischen eisernen Walzen ausgepreßt und eingekocht. Dieser Rohzucker
wird dann filtriert, d. h. vom Sirup getrennt. Aus den Abfällen wird Rum gebrannt.
112. Tabak-Pflanzung. Der Tabak ist ein in allen wärmeren Gegenden gedeihendes Tollkraut mit
länglichen klebrigen Blättern und roten Blüten. Bei uns erfordert sein Anbau mühevolle Vorsicht.
Seitentriebe und Bllltenrispen werden ausgebrochen, damit die Blätter sich kräftiger entwickeln. Wenn
diese sich gelb färben, werden sie abgerissen, auf Stäbe aufgereiht oder in Bündeln getrocknet. Dann
werden sie wieder angefeuchtet und aufgeschichtet, damit sie gären. Durch dieses „Schwitzen" wird der
Giftgehalt verringert, ein besserer Brand und Geruch erzielt.
Qxenf
Ölen
Ctflitievatogifcße Wandtafeln
von Gjjtofejfov 3)z. % ttarmfräufez
Gdotlftänbig in 10 Ctafeln: 2 Ctafefrl Mviftauogvapfyie in Grot> und
6c§wavjövnät, 8 Ctüfeftl Quinevülien in vielfarbiger S3itf)ogvnpt)ie
3)em (Werk find (Erläuterungen beigegeben, die das Wichtigfte ent-
halten über J^riftaüfyftem, djemijc&e 'Jufammenfefynng, färbe, jfärte,
fpepfifüjes (Bewid/t, öpattbarkeit, Vorkommen und Verwendung
Gjjreife: Czafet I und Ii aufgewogen auf £ einwand mit Öfen Ott. 3.50, mit (Stäben je 5 Qu.,
Ctafet Iii—x aufgesogen auf £ einwand mit Öfen Je Ött. 6.50, mit ötäben Je 8 Qßark.
Ort Uaft hrsv 'Tofrt/t) , Ctafeli: J?tiftattogtapt)ie: ^Reguläres und tjexago-
Ofzlljfxll Uf£V —w nales (Syftem. Cxafet Ii: J?riftattogzapt)ie: Ztetta*
gonales, vljombifcßes, monoklines und triklines (Syftem. Ctafel Iii: (Elemente und (Sulfide
(Qlnfang). fxafel Iv: (Sulfide (öcfflufj) und analoge Verbindungen. Ctafel V: Oxyde.
Ctafel Vi: Jfydroxyde, Jfaloidfalje u. Borate. !Xafel Vii: Karbonate. Ctafel Viii: (Sulfate,
(Chromate, Quolybdate, 'Wolframate, Qlranate, tyjtfospfjate und Qlrfeniate. Czafel Ix:
(Silikate (Anfang). Ctafel X: (Silikate (Gestuft), Clitanate und otganiföe Verbindungen.
Qxur die wenigften (Scf/ulen und fonftigen £e^ranftalten find bei den l/ofyen Gjjreifen, die für
gnte Qhineralflufen — und folcfye kommen einjig und allein beim Qliifdjaiiungsunterricljt in
Q3etrad)t—bejafytt werden, in der £age, fictj eine jweckentfpreckende Q27ineralien~(Samm*
(nng anjufi^affen. (Brofje Wandtafeln, die geeignet erfdjeinen, eine koftfpielige Offline*
rallen' Sammlung jn erfetjen, fehlten aber bisher für den Qinterridjt in der Quineralogie.
2)ie (Wiedergabe ist vorjüglid) gelungen, die farbengebung und die (Schönheit der formen
kommen ansgejeicfynet jur (Bettung, fo daß Qlnterridjtsleiter, denen die Cxafeln vorgelegt
wurden, das Werk als ein Gj3racf)tmerk er ften langes bezeichneten, wie es
der Gcfyule bisher noclj nidjt geboten wurde. Die Qlbfat?fä$igkeit ist nnbegrenjt.
Qlidjt allein alle einfctflägigen Onftitute tföl/erer Jsehranftatten, fowie Verg* und Verg*
vorfcffulen, Volks* und Vürgerfdjulen, (Seminaren und (fjräparanden-Qlnfialten, fon-
dern auch alle Quineralien - (Sammler find Ontereffenten für das prächtige (Werk. Die
Qlnjcljäffuugskoften können auf den (Etat mehrerer (Jahre verteilt werdeni dafel I—iii
liegen vor, dafellv wird noch 1912, Ctafel V—vi11913, Zafel Viii—x 1914 etfdjeinen.
m*T7t7rrrtttr7ttw7ttrym*rmwrtvttttt7mtrrtttmm*lz'
•77777777
ödjulfyaus ,i. Jßeimat
von Otto Qsdintet
Qfudj eine age des J^eimatfcfjufyes
mit vielen Qlbbilbungen, in „Gdeifpiec und „(3egen6
Cjjreis brofcfyiert Ptuark 3.—, elegant gebunden Qxlt
0er Vetfaffez wendet ftch mit diefem populär getriebenen Vudj an die i
derer, die für die (Scfyönfjeit der Jfeimat und der heimatlichen Vauweife (
die einfe^en, daß gerade der (Schulhausbau eines der mectvollften Quittelji
(Erjiehung der Qlugemeinheit ist. 'Der Ctext ist bei aller Volkstümlichkeit >
verständlich und fachlich klar gehatten. (Eine große Qlnjahl guter Veifpiel j
ländlicher (Schulbauten ans allen (Bauen des ^Reichs, die in ihren (Einreiht o i
find, dienen dem V erfäff er jur (Erläuterung feiner (Ausführungen. (Struth ans ■
Spamersche Luchdruckerei in Eeipjig
'A
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
§ 68. Die Inseln. — § 69. Wirkungen der Gewässer auf der Erde. 149
Nach der Form unterscheidet man Massen- und Kettengebirge.
Kamm oder Grat ist die über dem Rücken der Gebirge fortlaufende
Linie. Einschnitte der Kammlinie ergeben Einsattelungen, Pässe,
Erhebungen der Kammlinie führen zu Gipfeln.
§ 68.
Die Inseln.
Wir unterscheiden kontinentale und ozeanische Inseln.
Kontinentale Inseln gehören sowohl nach ihrer geologischen
Formation als auch nach dem auf ihnen vorhandenen Tier- und Pflanzen-
leben zum benachbarten Festlande, oder sind wohl gar in älterer Zeit
von diesem losgerissene Stücke (friesische Inseln, England, Tasmanien).
Die ozeanischen Inseln können einen dreifachen Ursprung haben,
a) Sie sind letzte Überreste versunkener Kontinente Madagaskar), b) sie
sind durch vulkanische Tätigkeit über den Meeresspiegel emporgehoben,
c) sie sind durch die Tätigkeit der Korallentiere entstanden und umsäumen
dann entweder riffartig andere Küsten oder bilden ringförmige Inseln
(Koralleninseln, Atolle). Da die Koralle nur in bestimmter Meerestiefe
zu leben vermag, und die Korallenbauten oft in gewaltige Tiefen reichen,
so finden sich diese Bauten nur in Gebieten säkularer Senkung (f. §67).
§ 69.
Wirkungen der Gewässer auf der Erde.
Von der ungeheuren Fläche der Ozeane erheben sich ununterbrochen
Wasserdämpfe, die als Wolken über die Kontinente dahinziehen und hier
als Regen, Schnee, Hagel, Tau, Reif, Nebel niederschlagen.
Ein Drittel dieser Niederschläge verdunstet wieder, ein Drittel
fließt an der Oberfläche ab, ein Drittel saugt die Erde auf. Die Aus-
trittsstellen dieser Wassermassen aus der Erde sind die Quellen.
Das die Erde in lausenden von Adern durchdringende Wasser
löst mancherlei Bestandteile in sich auf, besonders kohlensauren Kalk,
Kieselsäure und Salze. Häufig kommt es aus so großer Tiefe, daß
es eine Temperaturerhöhung erfahren hat. So entstehen unsere
Mineral- (besonders Sol-)quellen und unsere warmen und
heißen Quellen.
Wie schon hieraus ersichtlich, übt das Wasser eine zersetzende
Tätigkeit aus, nicht nur in der Erde, sondern auch auf derselben. Die
härtesten Gesteine werden unter dem teils mechanischen, teils chemischen
(Sauerstoff) Einfluß von Luft und Wasser zerstört, sie verwittern.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Ortsnamen: England Tasmanien Madagaskar
§ 71. Das Lustmeer.
153
Flutwelle in die Trichtermündung des Flusses von verheerender Wirkung
sein kann (Amazonenstrom).
Die Wellenbewegung, die dritte Bewegung des Meeres, hat
ihre Ursache in der Reibung des Windes auf der Wasserfläche. Die
Bewegung der Wellen teilt sich bis in die 350 fache Tiefe der Wellen-
höhe mit. Wellenhöhen von 8 (Nordsee), 10 und über 12 m (Atlantischer
Ozean) sind gemessen worden, durchschnittlich wird man Wellenhöhen
von 4—7 m annehmen dürfen und ihre Länge von Wellenberg bis
Wellental auf das zehnfache der Höhe. Steilere und höhere Wellen
entstehen nur an den Küsten als Brandung.
Das Meeresniveau (für uns dasjenige der Nord- und Ostsee)
wird überall den Höhenmessungen auf dem Lande zugrunde gelegt
(absolute Höhe).
Das Meeresleuchten entsteht durch das Phosphoreszieren mikro-
skopisch kleiner Seetiere.
§ 71-
Das Luftmeer.
Das unsere Erdkugel umgebende Luftmeer, die Atmosphäre, ist
ein Teil der Erde, so daß wir eigentlich nicht auf, sondern in der Erde
wohnen. Die Lust ist ein Gemenge von Ys Sauerstoff und 4/s Stick-
stoff, zuzüglich geringer Mengen von Kohlensäure, Wasserdampf und
anderen Bestandteilen, Gasen, Staub, Bakterien.
Die Höhe des Luftmeeres, das nach der Peripherie hin immer
dünner wird, nimmt man auf etwa 80 km an, jedoch schließt man
aus dem Aufleuchten der in den Bereich der Atmosphäre gelangenden
Meteore, daß sie in äußerst verdünntem Zustande noch in 150 km
Höhe vorhanden sein muß.
Die Erwärmung der Lust erfolgt von der durch die Sonne er-
wärmten Erde aus. Die Abnahme der Temperatur in großen Höhen
erklärt sich hieraus und aus der zunehmenden Verdünnung der Lust.
Bewegungen des Luftmeeres. Wie bei den Meeren, so finden
auch im Luftmeer infolge ungleicher Erwärmung Ausgleichsbestrebungen
statt. Die kalte, schwerere Luft der Pole strömt, sich allmählich er-
wärmend, dem Äquator zu. Hier erheben sich die erwärmten, verdünnten
und daher leichteren Luftmassen und strömen in höheren Regionen,
sich allmählich abkühlend, den Polen zu. Zwischen beiden Strömungen
findet in den mittleren Breiten ein vielfacher Ausgleich statt. Auch
wirken hier mancherlei örtliche Verhältnisse auf sie ein.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
C. Umformung der Landoberfläche durch äußere Kräfte. 35
der Zeit der Zerbröckelung. Beschleunigt wird die Verwitterung durch Ein-
dringen von Wasser in die Gesteinsspalten, wenn dieses infolge Gefrierens
eine Raumvermehrung erzwingt ^ sspaltenfrost). Die stärkste Gesteinsverwitte-
rnng zeigen daher Wüstengebiete mit rasch wechselnden und ungleichmäßigen
Temperaturen, dann Hochgebirge und höhere Breiten mit Winterfrösten.
d) Chemische Verwitterung. Die chemische Verwitterung erfolgt in erster
Linie durch das Wasser. Manche mineralische Stoffe vermag das Wasser, beson-
ders wenn es — was meistens der Fall ist — Kohlensäure oder andere Säuren
enthält, leicht zu löseu, so Steinsalz, Gips, Kalk^. Besteht das Gestein aus
einer Mischung leicht- und schwerlöslicher Mineralien, so werden erstere natür-
lich rascher aufgelöst. Es entstehen Hohlräume, durch die das feste Gestein-
gefüge gelockert und daher der mechanischen Verwitterung Vorschub geleistet
wird. Wesentlich trägt der Sauerstoff des Wassers und der Luft zur wei-
tereu Zersetzung verwitternder Felsmassen bei. Daß salzhaltiges Wasser eine
stark verwitternde Kraft besitzt, beweist die lebhafte Zersetzung und Zerstörung
an felsigen Meeresküsten, wo das Seewasser, und in Wüsten, wo durch Boden-
feuchtigkeit gelöstes Salz die Gesteiusmasseu angreift.
Interessante Beispiele hauptsächlich chemischer Verwitterung bieten die Schrat-
ten oder Karrenfelder von Kalksteinplateaus. Die Oberfläche des Gesteins ist
bei ihnen in zahlreiche Furchen zerlegt; zwischen diesen erheben sich scharfkantige
Zacken und Rippen, die das Überschreiten mühselig und schwierig machen.
18. Verwitterung der felsigen Erdrinde.
c) Organische Verwitterung. Neben der chemischen arbeitet die orga-
nische Verwitterung: die Zersetzung und Lockerung des Gesteins durch den
Einfluß lebender Pflanzen und Tiere. Die in Ungeheuern Mengen im Boden
enthaltenen mikroskopisch feinen Spaltpilze (Bakterien) erzeugen Kohlensäure,
1 Wasser dehnt sich beim Gefrieren um Tv aus.
2 Bei gewöhnlicher Temperatur absolut unlöslich sind Quarz und Tongestein.
3*
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
36
A. Allgemeine Erdkunde. — Ii. Die Gesteinshülle.
Salpetersäure, Ammoniak, Schwefelwasserstoff; das sind sämtlich Stoffe, von
denen die Bodenschichten angegriffen und zersetzt werden*. Bon den] niedern
Pflanzen sind es besonders die Flechten, die sich auf dem zerborstenen Fels
ansiedeln. Sie dringen mit ihren zarten Wnrzelfortsützen in das Gestein ein
und zerstören durch ihre Verwesungsprodukte (Humussäure) allmählich ihre Unter-
läge. Höher entwickelte Pflanzen treiben ihre Wurzeln in die Gesteins-
spalten, wobei sie diese mechanisch und chemisch angreifen, bis schließlich das
Gestein in Trümmer auseinanderbricht. Auch manche Vertreter der Tierwelt
(Regenwürmer, Ameisen u. a.) siud an den Verwitteruugsvorgäugeu beteiligt.
<1) Die Verwitterung in den verschiedenen Erdzonen. In Wüsten, Hochgebirgen
und in höheren Breiten erfolgt die Verwitterung meist auf mechanischem Wege. In
den Tropen mit ihren reichen Niederschlägen, ihrer hohen Wärme und reichen
Bodenbedeckung findet die chemische Verwitterung besonders günstige Bedingungen2.
§ 22. e) Der Verwitte-
rnngsbodcn. Das Er-
gebnisderverwitternng
ist der Geröll- oder
Schuttboden (Bild
18). Aus diesem entsteht
durch weiterezersetzung
zuletzt die Erdkrume,
die je nach ihrerznsam-
mensetznng als Sand-,
Ton-, Lehm- oder Mer-
gelboden bezeichnetwird
und von verschiedener
Fruchtbarkeit ist. Der
Humusboden besteht
wenigstens zur Hülste
aus verwesten Pflanzen-
und Tierresten, zur
Hälfte aus andern Erd-
arten. In den Tropen
bildet der Latent,
eine tonige oder tonig-
sandige, durch stärkeren
Eisengehalt rot ge-
färbte Verwitteruugsschicht, die herrschende Bodenbedecknng weiter Gebiete.
f) Einfluß der Verwitterung auf das Oberflächenbild. Von dem verschie-
denen Verhalten der Gesteine gegenüber der Verwitterung hängt zum großen Teile
die Oberflächenform und der Landschaftscharakter einer Gegend ab. In-
dem die härteren, weniger steil aufgerichteten und minder spaltenreichen Gesteine
* Durch solche Bakterien ist das Faulhorn im Berner Oberlande nahezu durchfressen.
2 Die Verwitterungsdecke erreicht in den Tropen oft 50 m und mehr, in unsern Breiten
2 bis 5 in Mächtigkeit.
19. Der Gebohrte Stein auf dem Brockenfelde.
Infolge der durch Verwitterung im Innern des Gesteins entstandenen Hohl-
räume stürzen die von der Zerstörung verschont gebliebenen Blöcke teils in
sich zusammen, teils bilden sie ruinenähnliche Felsgruppen, wie sie den
meisten Eranitgebirgen eigentümlich sind
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
C. Umformung der Landoberfläche durch äußere Kräfte. 57
40. Lötzgruben bei Steinheim im Neckarbecken.
Die Lößwände brechen stets senkrecht ab, mögen sie vom Bache durchnagt oder vom Spaten abgestochen
werden.
7. Die Arbeit der Organismen.
a) Landbildung durch Pflanzen. An der Umgestaltung der Erdoberflüche §
sind auch Pflanzen und Tiere beteiligt. Die Pflanzen befördern zunächst
den Verwitterungsvorgang. Weiter bewirken sie, daß im Wasser gelöste mine-
ralische Stoffe, z.b. Kalk und Eisen, sich schneller niederschlagen, als
es sonst geschehen würde (Kalktuff, Raseuerz). Aus den Resten mikroskopisch
kleiner Kieselpanzeralgen, der sog. Diatomeen, bestehen die als Kieselgur
bezeichneten Ablagerungen am Grunde der Seen. Auch der Boden der Tief-
see wird auf große Strecken von Diatomeenschlamm bedeckt (vgl. § 52).
Die Pflanzenwelt liefert ferner den Stoff zur Bildung von Torfmooren,
Braunkohlen- und Steinkohlenlagern.
h) Moorbildung. Die Moorbildung vollzieht sich in seichten, stehenden Ge-
wässern und in Sumpflandschaften zunächst in der Weise, daß der Pslanzenwuchs
von dem Flachufer nach der Mitte der Wasserfläche fortschreitet. Indem die Pflan-
zen mit ihrem Wurzelreichtum den leicht beweglichen Schlamm festigen und mit
ihren absterbenden Teilen den Boden ausfüllen, der nun wieder von neuen Ge-
wüchsen besiedelt wird, wächst das Land immer mehr in die Wasserfläche hinein,
bis diese schließlich ganz verlandet. Die Pflanzenreste in den tieferen Schichten,
durch das Wasser vollständig von der Lust abgeschlossen, verkohlen langsam
und verwandeln sich in Torf. Das ist das Flach- oder Niederungsmoor
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
5. Südasien.
151
88. Pflügen der Reisfelder in Indien.
Der Reis, der mehr als einem Drittel der gesamten Mensch-
heit die Hauptnahrung liefert, ist eine Sumpfpflanze, deren
Heimat im südostasiatischen Monsungebiet zu suchen ist. Er
gedeiht nur da, wo er durch natürliche oder künstliche Über-
schwemmung bis zur Blütezeit unter Wasser gehalten wird.
89. Aussetzen der Reispflanzen in Indien.
Vor der Blütezeit der Reispflanzen werden die viel-
fach mit Bewässerungsdämmen umgebenen Felder
entwässert und die Pflänzlinge in bestimmten Ab-
ständen in den schlammigen Boden gesetzt. Nach
dieser Arbeit beginnt die neue Überschwemmung.
90. Reisfelder in Indien.
Obwohl der Reis sich nicht zu Brot verbacken läßt, bildet er die Hauptnahrung im Monsungebiet. Alle
Flugtaler zeigen im bewässerungsfähigen Talgrunde nichts anderes als Reisfelder. Der Grund des starken
Reisgenusses liegt darin, daß das sehr nährkräftige Getreide dem Menschen keine Erhitzung bringt und
tropischen Magen- und Darmkrankheiten entgegenwirkt.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
508
B. Länderkunde. — Vi. Europa.
Anteil an der industriellen Entwicklung der südlichen Nachbarschaft nehmen. Der
Eisenbahnknotenpunkt Hamm (45) liegt schon im Jndnstrierevier.
Fast ohne Unterbrechung wechseln längs des Rheins und der Ruhr Städte und
Dörfer ab, die Bergbau, Kokerei und chemische Industrie, Eisen- und Flußstahl-
Fabrikation betreiben. Die bedeutendsten Orte des westfälischen Anteils sind:
Dortmund (225), ein Mittelpunkt des Kohlenbergbaus und der Bierbrauerei,
Bochum (140) und Gelsenkirchen (175). Dortmund bildet deu Ausgangspunkt
des für die Verbindung des Ruhrkohlengebietes mit der deutschen Nordsee wichtigen
Dortmund —Ems-Kanals, an dessen Weiterführung zum Rhein zurzeit noch ge-
arbeitet wird. Die südliche Strecke dieses Kanals bildet einen Teil des Rhein—
Weser-Kanals. (Über Rhein—weser- und Mittelland-Kanal s. § 344a.)
4. Das Harzvorland und die Leipziger Bucht.
§ 331. I. Einzellandschaften. 1. Das Vorland des Harzes. Es reicht im
N bis zur Niederung der Aller und der zur Elbe ziehenden Ohre. Als
ein welliges Hügelland senkt es sich allmählich zu einer fruchtbaren, mit
Löß bedeckten Ebene, in der sich jedoch noch einige Höhenrücken bemerkbar
machen. Das Gebiet wird von der Leine mit der Innerste, der Aller mit
der Oker und von der Bode entwässert.
Das Vorland des Harzes ist das erste Anbaugebiet für Zuckerrüben
in Deutschland; auch Weizen und Gemüse (Spargel in der Braunschweiger
Gegend) werden hier viel gezogen. Der Bergbau liefert Braunkohlen in
der ganzen Zone von Zeitz über Halle bis nach Magdeburg; Kochsalz wird
bergmännisch und in Salinen gewonnen. Von ganz besonderer Wichtigkeit
sind die bis in die Gegend von Hannover verbreiteten, mit dem Steinsalz
zusammen vorkommenden Kalisalzlager (vgl. § 30ob und w. u.). Sie er-
möglichen es der Landwirtschaft, den Boden in stärkstem Maße auszunutzen,
ohne dessen Leistungsfähigkeit auf die Dauer zu erschöpfen; sie haben ferner die
chemische Industrie zur Blüte gebracht. Auf den Zuckerrübenbau gründet
sich eine großartige Zuckerindustrie. Manche früher rein ländliche Gegenden
haben durch ihre zahlreichen Zuckerfabriken ein ganz industrielles Gepräge er-
halten. Handel und Industrie werden gefördert durch die Lage des Harzvor-
landes im Zuge des mitteldeutschen Gebirgsrandes, der hier und in der Nähe
von verschiedenen südnördlich gerichteten Straßen (Weser-, Saale-, Leine-, Elb-
tal) geschnitten wird.
§ 332. 2. Die Sächsische Tieflandsbucht. Das Harzvorland geht im 0 in die
Sächsische Tieflandsbucht über. Diese reicht im No bis zum Fläming,
im 3 bis zum Nordrande des Sächsischen Berglandes und bis zur Thüringi-
schert Hochfläche. Von allen Seiten strömen bedeutende Flüsse herein, die sich
sämtlich in die Elbe ergießen: die Saale mit der Elster (Pleiße), die Mulde,
die Schwarze Elster. _ _
Der mit eiszeitlichem Geschiebelehm bedeckte Boden der Sächsischen -nef-
landsbncht ist von ausgezeichneter Fruchtbarkeit und vortrefflich angebaut.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Hamm_( Rheins Dortmund Bochum Gelsenkirchen Dortmund Dortmund Rhein Rhein—
Weser-Kanals Rhein—weser- Deutschland Zeitz Magdeburg Hannover Weser- Sächsischen_Berglandes
Das Deutsche Reich, — D. Das Mitteldeutsche Gebirgslaud.
469
Wiesenreichtum der höheren Gebirgslagen geknüpft. Die Holzverarbeitung
besorgen Schneidemühlen, Holzstoff-, Papier- und Zündholzfabriken; bedeutend
ist auch der Holzhandel (Grubenhölzer). Die Gebirgsweiden ermöglichen eine
ausgedehnte, blühende Viehzucht, die Milch, Butter und Käse (Koppenkäse)
zum Versand bringt. Das Quarzgestein des Riesengebirges und des Glatzer
Gebirgskessels findet in zahlreichen Glashütten Verwendung; neben die Glas-
bereitnng tritt die Herstellung von Porzellan. Mancherorts liefern Sandstein-
brüche das Material für Mühlsteine, Stufen, Säuleu, Fenstereinfassungen, und
aus den Marmorsteinen des Gebirges werden Platten und Denkmäler gefertigt.
239. Queis-Talsperre bei Marklissa.
Unter den mancherlei Vorbeugungsmatzregeln gegen die Hochwasserverheerungen der Sudetenslüsse stehen die
Talsperren obenan. Sie fassen gewaltige Mengen Wasser, das sie beim plötzlichen Heranfluten aufstauen. Dadurch
schützen sie die abwärts gelegenen Talgründe vor Überschwemmung. Mit diesem Vorteil verbinden sie einen
zweiten: stetig geben sie von dem gesammelten Wasser zu Betriebszwecken und zur Erzeugung elektrischer Kraft ab.
Im Waldenburger Berglande sind über 20000 Menschen im Berg-
bau auf Steinkohlen beschäftigt. Der wichtigste Industriezweig des Schle-
fischen Gebirgslandes ist aber die Webindustrie. Der Flachsbau und die
gute Gelegenheit zur Anlage von Bleichen an den wiesenumsäumten Wasser-
länsen brachten schon vor Jahrhunderten am Fuße der Sudeten das Weber-
gewerbe zur Entstehung. Heute ist die Hausindustrie mehr und mehr dem
Maschinenbetrieb in Fabriken gewichen, denen das Wasser der Gebirgsflüsse
und die Kohlen des Waldenburger Mittelgebirges die Triebkraft liefern.
^>chlesische Leinwand ist seit alters berühmt. Zu der Leinwandweberei ge-
sellten sich die Woll- und Baumwollindustrie. Im Waldenburger Berg-
lande, in den Flußtälern des Eulengebirges und am Fuße des Riesengebirges
sind große, langstraßige Weberdörfer ungemein zahlreich Mild 240). Die
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]